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AutorenbildSteph

Kopfkino: "Show, don´t tell"

Aktualisiert: 30. Mai

„Show, don´t tell“, schafft es sowohl Emotionen zu transportieren, als auch Ereignisse und die Figuren detaillierter darzustellen.


Den Lesern wird hierbei nicht direkt gesagt, was eine Figur fühlt oder in welcher Szenerie sie sich gerade befindet, sondern lassen sie selber Schlussfolgerungen ziehen (Fritz Gesing nennt das: „evozieren und suggerieren = ausphantasieren und deuten lassen“). Die Leser können die Emotionen dadurch selber erleben und visualisieren sich ein eigenes Bild zu der Szenerie (klassisches Kopfkino).

 

Beispiele:


Erzählen (Tell):


  • Der Mörder beobachtete sie. (= oft kürzerer Text; meist eine Behauptung, die geglaubt werden muss)

Zeigen (Show):


  • Die Dunkelheit umhüllte ihn, während er aus dem Schatten heraus auf sie starrte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er ihren zarten Hals und ihr argloses Lächeln betrachtete. Eine Mischung aus Vorfreude und Gier pulsierte in seinem Inneren, als er jede Bewegung ihres Körpers verfolgte. Ein kaltes Lächeln spielte um seine Lippen, als er sich vorstellte, wie sie bald vor ihm zittern würde. Seine Hand verkrampfte sich um das Messer in seiner Tasche, bereit, seinem dunklen Verlangen nachzugeben. (= meist längerer Text)

 


Eine aufgeschlagenes Buch und in der Mitte wurde mit ein paar Seiten ein Herz geformt.
Foto: Unplashed

 









Was wird erreicht?


1. Lebendige Darstellung: 


  • Lebendigere und greifbarere Geschichte

  • leichtes eintauchen in die Handlung

  • man fühlt sich als Leser einbezogen

  • kaum Langeweile


2. Emotionale Wirkung: 


  • Emotionen sind authentischer

  • Leser werden auf einer tieferen Ebene berührt


3. Spannung und Intrige: 


  • Leser werden angeregt, sich selbst ein Bild zu machen, sich Fragen zu stellen und lässt sie durch die erzeugte Spannung weiterlesen


4. Charakterentwicklung: 


  • Konkretes zeigen und schildern der Figuren (Gewohnheiten, Motivation, rätselhaftes,…) entwickeln sie im Laufe der Geschichte weiter

  • Lebendiger und vielschichtiger

 

Und WIE setzt man das Schreibprinzip nun tatsächlich um? Dazu wird ein weiterer Blogartikel folgen.

 


Quellen:


Gesing, Fitz (2004): Kreativ schreiben. Handwerk und Techniken des Erzählens., 1. Auflage, Köln.

Stein, Sol (2011): Über das Schreiben.,3. Auflage, Frankfurt am Main.

Eva Maria Nielsen (2024, März 02) Der Beginn der Show, don't Tell Reihe https://storyanalyse.de/blog/show-dont-tell/was-ist-zeigen-was-ist-erzaehlen/



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