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AutorenbildSteph

16 prägnante Bücher, aus der Sicht des Mörders / der Mörderin

Aktualisiert: 20. Okt.




Ich habe es bereits erwähnt: Den Anstoß zu meinem Buchprojekt gab das Buch "American Psycho".


Da ich auch aus der Mörderperspektive schreiben werde, interessierte mich, welche Bücher aus der Sicht des Mörders / der Mörderin bereits existieren.


Nachfolgend eine Übersicht der Bücher, die ich bisher recherchiert habe .


All die Bücher stehen mittlerweile in meinen Bücherregalen, wenngleich ich sie noch nicht alle gelesen habe (ich arbeite mich nach und nach durch).


Außerdem werde ich die Liste sukzessive erweitern (denn ich habe noch einige in petto).


Nichtsdestotrotz hier schon mal der erste große Teil der Bücherliste.


Da Klappentexte zwar schön und gut sind, man sie aber auch selbst recherchieren kann, werde ich stattdessen jeweils aus dem Buch zitieren und allgemein benennen, worum es in dem Buch geht.


Sofern ich ein Buch gelesen habe, werde ich bedingt meine subjektive Meinung mitteilen. In wenigen Sätzen.


Bevor ich ich mit meiner Liste beginne, möchte ich euch vorab noch darüber informieren, dass die Zitate teils extreme Gewalt und psychisch kranke Gedanken beinhalten. Falls ihr sensibel auf diese Inhalte reagiert, lest ihr die Büchervorstellungen vielleicht in Gegenwart von vertrauten Personen, um ggf. über das Gelesene sprechen zu können.



1! „American Psycho“ von Bret Easton Ellis


Ein Buch mit dem Titel American Psycho von Bret Easton Ellis
Foto: Privat


















Originalausgabe von 1991


Zitat:

S. 239:

"Nachdem ich mir mit Zahnseide die Zähne gereinigt habe und in seidene Boxer-Shorts von Polo und ein ärmelloses Baumwollhemd von Bill Blass geschlüpft bin, gehe ich ins Bad, wo Christie auf dem Rücken in der Wanne liegt und aus einem langstieligen Steuben-Weinglas Weißwein schlüft. Ich hocke mich auf den Marmorrand der Wanne und gieße Heublumen-Badeöl von Monique Van Frere ins Wasser, während ich den von milchigem Wasser umhüllten Körper begutachte.

Lange schwirrt mir der Kopf, schmutzige Gedanken brechen über mich herein - ihr Kopf in Reichweite, der nur darauf wartet, von mir zerschmettert zu werden; der Drang, zuzuschlagen, sie zu beleidigen und zu quälen, steigt hoch und ebbt dann ab, und dann bin ich gelassen genug, zu sagen: "Das ist ein ziemlich teurer Chardonnay, den du da trinkst."


Allgemein:

Es geht um Patrick Bateman, der wie ein extrem verzogener, reicher Junge wirkt.

Alles beschreibt er in Marken.

Er arbeitet an der Börse.

Woher er kommt, was er für eine Kindheit durchlaufen hat, bleibt unbekannt.

Er fröhnt, oberflächlich gesehen, nur dem Prestige. Was sich hinter seinem Ich verbirgt, scheint verborgen und man hofft, im Laufe des Lesens, Aufschluss zu bekommen.

Denn, wenn er Frauen für exessive Sex-Session zu sich nach Hause bringt, dann geht es extrem zur Sache und weit über Sex hinaus.

Es geht um Erniedrigung, Kontrolle, Macht und die abartigsten Perversionen auszuleben.

Die auch zum Tod führen.


Ich habe es gelesen:

Ich musste es ein stückweit nochmal lesen, weil es mittlerweile 25 Jahre her war, als ich es in meinen Händen gehalten und mehrmals, voller Ekel, gegen die Wand gepfeffert hatte.

Im Nachhinein betrachtet, wie genial, dass ich einerseits nichts mehr von dem Protagonisten wissen wollte und andererseits eifrig weiter lies.

Sooft habe ich mir die Frage gestellt, was diesen Typ dazu bewegt, dass zu tun, was er tut!

Ich selber, bekam keine Antwort darauf und das frustrierte mich und ließ mich mit einem großen Fragezeichen zurück, als ich es beendete.

Die Gewalt in dem Buch ist nichts für Zartbesaitete und sollte daher vermieden werden, wenn man mit extrem perversem und abartigen Verhalten nicht umgehen kann.

Ich weiß noch, wie mir damals immer wieder Bilder von den ekligsten und krassesten Szenen vor meinem innernen Auge in meinem Alltag aufpoppten. Und zwei extrem abartige Siuationen aus der Geschichte, haben sich bis heute in mein Gedächtnis gebrannt.


2! Psycho von Robert Bloch

Ein Buch mit dem Titel Psycho von Robert Bloch
Foto: Privat
















Originalausgabe von 1959


Zitat:

S. 13:

"Fortbilden? Hah!" Er spürte, dass sie hinter ihm stand und auf ihn herabstarrte. "Das nennst du fortbilden? Mir machst du nichts vor, mein Junge, keine Sekunde. Das konntest du nie. Wenn du wenigstens die Bibel lesen würdest oder etwas Vernünftiges. Aber ich weiß nur zu gut, was für Sachen du liest. Schund. Und Schlimmeres."

"Zufälligerwiese handelt es sich hier um eine Geschichte der Inka-Zivilisation..."

"Aber natürlich! Wahrscheinlich randvoll mit irgendwelchen Scheußlichkeiten über diese schmutzigen Wilden, wie schon dieses Buch über die Südsee, das du mal hattest. Du hast wohl gedacht, davon wüsste ich nichts? Hast es oben in deinem Zimmer versteckt, wie den ganzen Schmutz, den du immer liest..."

"Psychologie ist nicht schmutzig, Mutter!"

"Psychologie nennt er das! Erzählt seiner Mutter wer weiß was für Sauereien und will ein Psychologe sein! Allein die Vorstellung, dass ein Sohn zu seiner eigenen Mutter geht und so was sagt!"

"Aber ich hab doch nur versucht, dir den Ödipuskomplex zu erklären. ..."


Allgemein:

Norman Bates lebt mit seiner alten Mutter abgelegen in einem, in der Zeit gestehen gebliebenen, Motel.

Einer Frau, die es nie geschafft hat, ihren Sohn ziehen zu lassen. Ein erwachsener Mann, der sich nie in der Lage fühlte, seinen eigenen Weg zu gehen und sich zu lösen.

Das diese Kombination geradezu nach Konflikten schreit, lässt leicht vermuten.

Das Motel läuft mehr schlecht als recht.

Eines Nachts verfährt sich eine Frau und landet dort.

Eine spannende, als auch verheerende Kettenreaktion wird ausgelöst.


Ich habe es gelesen:

Interessanterweise habe ich das Buch erst Ende 2023 gelesen. Im Zuge meiner eigenen Buchidee wurde ich auf dieses Buch hingewiesen.

Klar, die Verfilmung von Alfred Hitchcock ist ein Begriff, gleichwohl ich den Film nie gesehen habe (werde ich jedoch noch nachholen).

Zwischendurch wusste ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten sollte. Der Protagonist wirkte auf mich letarg und das ganze Setting birgte eine gewisse Schwere mit sich. Sicherlich auch der damaligen Zeit geschuldet, und natürlich der Mutter-Sohn Szenerie .

Und doch, war es vermutlich genau das, was mich weiterlesen ließ. Diese kranke Beziehung zwischen Sohn und Mutter und einer Wendung, die für die Leser nicht unbedingt nachvollziehbar ist. Oder dann doch?

Die Perspektiven wechseln in dem Buch und es ist nicht nur aus der Ich-Perpektive geschrieben.


3! How to kill your family von Bella Mackie (aus der Sicht einer Mörderin)


Auf dem Bild ist ein Buch mit dem Buchtitel "how to kill your family" zu sehen.
Foto: Privat
















Originalausgabe von 2022


Zitat:

S. 13:

"Schon möglich, dass ich mir die Leute da draußen schönrede, indem ich ihnen eine vielschichtigere Gefühltswelt zugestehe, als realistisch wäre. Vielleicht lässt sich das anhaltende und fieberhafte Interesse an mir schlicht und einfach mit Ockhams Rassiermesser erklären - jener Theorie, die besagt, dass die naheliegende Antwort gewöhnlich auch die richtige ist. In dem Fall wäre der eigentliche Grund für das Überdauern meines Namens auch nach meinem Tod leider denkbar prosaischer Natur: das schmuddelige Drama, das die Menschen gewöhnlich mit einer Dreiecksbeziehung verbinden. Wenn ich daran denke, was ich wirklich getan habe, empfinde ich deshalb vor allem Enttäuschung. Dass nie jemand von meiner komplexen Strategie und meinem raffinierten Vorgehen erfahren wird, stimmt mich traurig. Selbstverständlich wäre mir nichts lieber, als ungestraft davonzukommen, aber wenn ich schon lange nicht mehr bin, wird vielleicht jemand einen alten Safe öffnen und darin dieses Geständnis vorfinden. Das gäbe zweifellos einen gewaltigen Aufschrei in der Öffentlichkeit. Denn dass jemand im zarten Alter von achtundzwanzig Jahren in aller Seelenruhe sechs Familienmitglieder umgebracht und dann, ohne Reue zu empfinden, weitergelebt hat, als wäre nichts geschehen, dürfte für die meisten Menschen unbegreiflich sein."


Allgemein:

Eine sportliche und intelligente Frau, die um ihre Kindheit, oder viel mehr ihrer reichen Kindheit, betrogen wurde, möchte sich rächen.

Sie reist zunächst ins Warme, um ihre vermeintlichen Großeltern zu ermorden. Denn diese beiden Menschen waren verantwortlich, dass ihre Mutter nie eine Chance hatte.

Sie mochten sie schlichtweg nicht und so durfte sie auch ihr Sohn nicht mögen.


Ich habe es gelesen:

Bei diesem Buch wird aus der Perspektive einer Frau geschrieben. Eine Frau, die mordet.

Bis jetzt habe ich nur die ersten 40 Seiten gelesen und es scheint, als ob die Geschichte teils auch eine gewisse Art von Humor in sich birgt.

Mit 427 Seiten und kleiner Schrift läuft das Buch für mich unter "Brummer".

Ganz ab und zu und manchmal öfter demotiviert mich das und ich greife abends lieber zu einem dünneren Buch.

Mir gefällt die Sprachgewandtheit, die spitze Zunge und der flüssige Schreibstil. Weshalb ich es doch nicht gänzlich liegen lasse. Es zieht sich nur etwas.



4! Der siebte Tod von Paul Cleave


Das Buch mit dem Titel "Der siebte Tod" von Paul Cleave
Foto: Privat
















Originalausgabe von 2006


Zitat:

S. 17:

"Ich führe die Spitze der Klinge an ihre Wange und bitte sie, den Mund zu öffnen. Sie ist voller Eifer bereit, meiner Bitte nachzukommen, als die Klinge ihre Haut ritzt. Dann greife ich in meinen Aktenkoffer, ziehe ein Ei heraus und schiebe es ihr in den Mund. Die Zusammenarbeit klappt immer einwandfrei, wenn sie die Situation erst mal akzeptiert haben. An dem Ei ist absolut nichts Anomales, es ist nichts weiter als ein rohes Ei. Das Großartige an Eiern ist, dass sie viel Eiweiß enthalten. Und dass sie sich wunderbar als Knebel eignen. "Falls Sie ein Problem damit haben", sage ich, "dann geben Sie mir einfach Bescheid."

Sie sagt nichts. Offensichtlich gibt es keine Probleme.

Ich gehe ins Badezimmer, finde ihr Handtuch und bedecke ihr Gesicht damit. Ich ziehe meine Kleider aus und steige aufs Bett. Sie bewegt sich kaum, beklagt sich nicht, weint immer nur weiter, bis sie nicht mehr weinen kann. Als wir fertig sind und ich wieder runtersteige, bemerke ich, dass das Ei irgendwann in ihrem Mund nach hinten geglitten sein muss und ihr immer weniger Luft zum Atmen ließ. Schließlich gar keine mehr. Das erklärt das Würgen, das ich gehört und zunächst für was anderes gehalen hatte. Hoppla."


Allgemein:

Joe, der Protagonist, lebt allein in einer billigen Einzimmerwohnung in einem großen, kaum bewohnbaren Mietshaus in einer schlechten Gegend.

Er besitzt fast nichts und lebt, so scheint es, ein tristes Dasein in Christchurch.

Von seiner Mutter ist er genervt.

Obwohl er schon über dreißig ist, besteht sie darauf, dass er einmal in der Woche regelmäßig bei ihr zu Abend isst. Dem er auch nachgeht.

Joe nimmt sich als einen ganz gewöhnlichen Typ wahr. Trotz seiner abartigen Gedanken oder seiner Morden, die er bereits begangen hat.

Die Polizei tappt im Dunkeln. Das weiß Joe, denn er bekommt es jeden Tag mit, wenn er in der Polizeistation den Wischmopp schwingt und dort seinem Putzjob nachgeht.

Und so bekommt er auch mit, dass es noch einen Nachahmer gibt. Vielleicht könnte er ihm alle Morde anhängen?


Ich habe es gelesen:

Auch dieses Buch lese ich derzeit. Bähm. Ich bin erst auf den ersten Seiten, doch die Ich-Perspektive hat mich sofort gefesselt und nun bin ich gespannt, was er von sich verraten wird. Wird klar werden, was ihn antreibt?

Gewissensbisse hat er sicherlich mal nicht, wie klar aus dem Zitat hervorgeht. Doch gerade bei so einem abnormalen, psychisch kranken Verhalten, welches zugleich anekelt, als auch fasziniert, möchte ich wenigstens ansatzweise verstehen, wie er zu dieser Person geworden ist.

Im Klappentext steht: "In Australien wurde Paul Gleaves Debütrom als Sensation gefeiert und mit Klassikern wie American Psycho und Das Schweigen der Lämmer verglichen."

Ich werde daher ergänzen...


5! „Zwei Fremde im Zug“ von Patricia Highsmith


Ein Buch mit dem Titel "Zwei Fremde im Zug" von Patricia Highsmith.
Foto: Privat
















Originalausgabe von 1950


Zitat:

S. 45:

"Dies war der zweite Sommer, in dem er beobachtet hatte, wie die Sonne ihr Gesicht zu bräunen begann, so daß die Haut ungefähr der Hautfarbe glich. Das Gesicht wurde schnell dunkler, doch Guy hatte es am liebsten, wenn es so war wie jetzt: wie aus Weißgold gemacht.

Jetzt sah sie zu ihm auf. "Meinst du nicht, daß du etwas übereilt gehandelt hast, so eine große Sache einfach aufzugeben?"

Das ärgerte ihn; für ihn war der Fall erledigt. "Mit Miriam zusammen? Unter diesen Umständen? Nie im Leben. Ich kann sie nicht mehr ausstehen."

"Das solltest du aber nicht sagen!"

"Es stimmt aber, ich kann sie nicht mehr ausstehen," wiederholte er und starrte vor sich hin. "Manchmal verabscheue ich die ganze Welt. Es gibt keine Anständigkeit, kein Gewissen. Und Miriam ist genau das, was gemeint ist, wenn man sagt, daß Amerika nie erwachsen wird und daß Korruption hier noch belohnt wird. Frauen wie sie sehen sich schlechte Filme an oder spielen selbst darin mit, lesen kitschige Liebesgeschichten, wohnen in Bungalows, brechen in anderer Leute Ehen ein und treiben ewig ihre Männer an, damit sie dieses Jahr mehr verdienen und nächstes Jahr dann noch mehr auf Abzahlung kaufen können..."


Allgemein:

Da ich noch nicht viel gelesen habe, kann ich den allgemeinen Inhalt noch nicht recht greifen und ausformulieren. Verzeiht mir also, wenn ich mich doch etwas auf die Klappentextbeschreibung beziehe (werde ich anpassen).

Zwei Menschen begegnen sich im Zug, um jeweils ihr Alibi zu planen, um zu morden.

Die eine Person, möchte ihren Vater ermordet wissen und die andere, seine Frau.

Geht der Plan auf?

Dies ist Patricia Highsmith Debüt.



Ich habe es gelesen:

Noch nicht viel und doch vorweg: Ich mag die Schreibe sehr!

Ich bin sehr gespannt auf das Buch und werde ergänzen.




Ein Buch mit dem Titel "Aufzeichnungen eines Serienmörders" von Kim Young-Ha
Foto: Privat













Originalausgabe von 2013


Zitat:

S. 51:

"Ich habe noch nie jemanden wüst beschimpft. Und da ich weder trinke noch rauche noch schlecht über andere rede, werde ich ständig gefragt, ob ich Christ sei. Es gibt Dummköpfe, die ihr ganzes Leben damit zubringen, Menschen in die paar Schablonen zu pressen, die sie kennen. Das mag praktisch sein, ist aber auch nicht ungefährlich. Denn Menschen wie mich, die nicht in ihre Schablonen passen, können sie nicht im Mindesten ergründen."


Allgemein:

Der Protagonist ist ein 70 Jahre alter, an Demenz leitender, Mörder.

Das Morden hat er jedoch vor 25 Jahren, von heute auf morgen, an den Nagel gehängt.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart und beleuchtet nicht seine Morde.

Seine Tochter. Die Tochter seines letzten Opfers, wurde zu seiner Tochter. Er versprach ihr, sich um sie zu kümmern.

Doch nun wird sie von einem Serienmörder, der neu aufgetaucht ist, bedroht.

Pensionierter dementer Mörder, gegen jungen frischen Mörder.

Nur noch mit Hilfe eines Tonbandgeräts und Zetteln kann sich der Demenzkranke ehemalige Tierarzt Byongsu Kim über Wasser halten.

Einen letzten Mord will er noch begehen, um seine Tochter zu schützen.


Ich habe es gelesen:

Schnörkellose verständliche Sprache und sogar Poesie, da Byongsu zu seinem Zeitvertreib Gedichte schreibt.

Wundervoll.

Der Inhalt entspricht gegebenfalls etwas anderem, als erwartet.

Morde sind hier eher Mangelware.


7! „Still“ von Thomas Raab


Ein Buch mit dem Titel "Still" von Thomas Raab.
Foto: Privat
















Originalausgabe von 2016



Zitat:

S. 46:

"Unwetter, Stürme, die Gegend kreuzende Flugobjekte, sich nähernde Fahrzeuge, Müllabfuhr, Postbus, Schneepflug, Mähdrescher, der Zweisitzer des Mechanikers Lamprecht, das Moped des Postlers, das Waffenrad des Postwirts Oberwaldner, der heimkehrende Wagen des Vaters - Karl Heidemann wusste von Ereignissen, Dingen, Menschen, die herannahten, noch lange bevor sie eintrafen. Er wusste allein aufgrund der Gangart, des Herzschlages, der Atmnung, in welcher Verfassung sich seine Eltern befanden, was sie taten. Er wusste anhand der sich dem Haus nähernden Schritte, zu welcher Person diese Schritte gehörten. Oft schloss er dabei dei Augen um noch klarer wahrzunehmen. War es ein Schleichen, ein Schlurfen, ein Hacken, langsam, schnell, der Ferseneinsatz eines Diebes, eines Soldaten? War es ein Gehen oder Kommen, ein bestimmtes, ein gehetztes, ein zögerliches? Welche Kleider wurden getragen, wallende, enge? Welche Stoffe rieben an den Knien, dem Körper, Wolle, Leinen, Baumwolle, Langarm, Kurzarm? Wie verhielten sich die Arme, pendelten sie neben dem Körper hin und her, waren die Hände hinter dem Rücken verschränkt, wurden sie vor der Brust aneinandergerieben, wie die eines Wärmesuchenden, eines Geschäftemachers, Betrügers?"


Allgemein:

Das Kind Karl Heidemann birgt von Anbeginn seines Daseins eine gewisse Schwere mit sich.

Er wächst unter speziellen Bedingungen auf.

Er besucht nie eine Schule und spielt nie mit Gleichgesinnten.

Seine Eltern führen letzendlich ein getrenntes Leben.

An dem Tag, als sich alles in Karls Leben ändert, haut er ab.

Er läuft und läuft und er verliert dabei, nach und nach, all seine Pfunde, die er in all den Jahren angesetzt hat.

Doch er läuft nicht nur.

Irgendwann nimmt die Geschichte eine Wendung.

Und doch mordet er weiter.



Ich habe es gelesen:

Ich habe das Buch nur bedingt gerne gelesen (gleichwohl ich mich jeden Abend für dieses Buch entschied).

Die Sprache ist wortgewandt - definitiv. Doch die Schwerfälligkeit darin ließ mich manchmal überlegen, es bei Seite zu legen.

Vielleicht liegt es daran, das ich abends im Bett lese. Natürlich mag ich es da lieber etwas einfacher.

Doch, ist es eben genau der Stil des Autors, der diese ganze Schwere der Thematik unterstreicht.

Ein Junge, der schon zu Anbeginn seines Daseins, seine ganz eigene Wahrnehmung seiner Umgebung hat. Der es leise braucht, sehr leise, weil er mit all den Geräuschen nicht klar kommt und zum Leidwesen aller sonst nur schreit.

Durch Zufall kommt seine Mama drauf, wo er diese Stille leben kann und so wächst er gänzlich anders auf, als alle anderen Kinder. Und er entwickelt sich auch durchweg andersartig.

Seine Mutter ist mit all dem überfordert, und irgendwann fordert all das und noch mehr seinen Tribut.

Aber was er daraus macht, ist schwer zu verstehen.

Es gibt eine Wendung, eine Veränderung - und was kann einen Menschen verändern - ein anderer Mensch?

Doch was vermag genau dieser?


8! „Und Rache sollst du nehmen“ von Craig Robertson



Ein Buch mit dem Titel "Und Rache sollst du nehmen" von Craig Robertson
Foto: Privat
















Originalausgabe von 2010


Zitat:

S. 22:

"Die Gartenschere hatte ich schon vor Monaten in einem B&Q-Baumarkt gekauft. Sie war scharf genug für meine Zwecke und kompakt genug, um vollständig in einer Tasche zu verschwinden. Außerdem wurde sie zu Tausenden unter die Leute gebracht.

Doch das Wichtigste war, dass der Finger nichts zu bedeuten hatte. Sie würden denken, das es irgendeine besondere Bewandtnis damit hatte, sie würden nach einer geheimen Botschaft suchen. Aber da war nichts.

Es war meine Unterschrift, aber nicht meine Handschrift. Darüber musste ich lachen.

Konnte sein, dass der Fingerzeig in die falsche Richtung wies. Welche Ironie.

Der kleine Finger ist der stärkste der ganzen Hand. Weil er gleichzeitig über einen eigenen Muskel verfügt und am kürzesten ist, hat man damit die meiste Kraft.

Allerdings wurde der Finger in keinem der Zeitungsartikel erwähnt. Wahrscheinlich war es schon zu spät für die Morgenausgabeen, als er in der Polizistenhöhle eintraf. Vielleicht am nächsten Tag, oder nächstes Mal."


Allgemein:

Im Moment greife ich auf die Informationen des Klappentextes zurück, weil ich noch zu wenig über die Geschichte weiß.

Es geht um einen Mörder, der keinem bestimmten Muster folgt, sondern seine Opfer nach dem Zufallsprinzip auswählt.

Bevor er tötet, folgt er seinen Opfern einige Wochen lang überallhin.

Man nennt ihn den "Cutter", weil er seinen Opfern die kleinen Finger abschneidet.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Opfer etwas gemeinsam haben, und so tappt die Polizei im Dunkeln.

Sie können nicht wissen, welchen raffinierten Plan der Mörder verfolgt.


Ich habe es gelesen:

Nein, noch nicht. Daher folgt hier noch meine Rückmeldung.



9! Der Mörder in mir von Jim Thompson


Ein Buch mit dem Titel "Der Mörder in mir" von Jim Thompson..
Foto: Privat


 













Originalausgabe von 1952


Zitat:

S. 28:

"Dann ging ich zurück in die Küche, kochte mir Kaffee und ging mit der Kanne in Dads früheres Sprechzimmer. Ich setzte mich in seinen großen alten Ledersessel, trank langsam meinen Kaffee und rauchte. Und allmählich löste sich die Spannung in mir.

Es hatte mir schon immer gutgetan, hierherzukommen, schon, als ich nicht größer als ein Dreikäsehoch gewesen war. Es war, als wenn man aus der Dunkelheit an die Sonne kommt, aus dem Sturm in die Stille. Aus der Verlorenheit in das Geborgensein.

Ich stand auf und ging an den Bücherregalen entlang, an den endlosen Stößen psychiatrischer Literatur, den dicken Bänden morbider Psychologie, Krafft-Ebing, Jung, Freud, Bleuler, Adolf Meyer, Kretschmer, Kraepelin. Da waren alle Antworten, ganz offen, jeder konntes sie sehen. Und niemand war geängstigt oder entsetzt. Ich kam aus meinem Versteck hervor, aus dem Versteck, in das ich mich immer verkriechen mußte, und holte tief Luft."



Allgemein:

Auch hier muss ich mich derzeit noch an dem Klappentext orientieren und werde mein Geschriebenes im Nachgang nochmal anpassen.

Doch zunächst: Die Geschichte wird aus der Sicht von Lou Ford erzählt.

Anfangs scheint alles entspannt. Der Deputy Sheriff wirkt wie ein hilfbereiter Mensch, der das Gute im Menschen sieht.

Laut Klappentext verbirgt er jedoch ein furchtbares Geheimnis. Ein Traumata aus Kindheitstagen, welches ihn unberechenbar werden lässt.

Auch dieses Buch wurde verfilmt in 1976 mit Stacy Keach (es gibt auch noch ein Remake mit Casey Affleck).


Ich habe es gelesen:

Ich bin derzeit auf S. 37 und es ist noch nicht ersichtlich, inwieweit der Deputy Sheriff, um den es geht, wirklich zum Mörder tendiert oder gar einer wird. Zunächst vermittelt mir die Hauptperson, dass sie ein bescholtener Bürger ist.

Daher werde ich meine Anmerkung ergänzen, sobald ich das Buch fertig gelesen habe.



10! Das Parfum von Patrick Süßkind


Das Buch, mit dem Buchtitel Das Parfum von Patrick Süskind.
Foto: Privat
















Originalausgabe von 1985


Zitat:

S. 158:

"Schauplatz dieser Ausschweifungen war - wie könnte es anders sein - sein inneres Imperium, in das er von Geburt an die Konturen aller Gerüche eingegraben hatte, denen er jemals begegnet war. Um sich in Stimmung zu bringen, beschwor er zunächst die frühhesten, die allerentlegensten: den feindlichen, dampfigen Dunst der Schlafstube von Madame Gaillard; das ledrig verdorrte Odeur ihrer Hände; den essigsauren Atem des Pater Terrier; den hysterischen, heißen mütterlichen Schweiß der Amme Bussie; den Leichengestank des Cimetière des Innocents; den Mördergeruch seiner Mutter. Und er schwelgte in Ekel und Haß, und es sträubten sich seine Haare vor wohligem Entsetzen.

Manchmal, wenn ihn dieser Aperitif der Abscheulichkeiten noch nicht genügend in Fahrt gebracht hatte, gestattete er sich auch einen kleinen geruchlichen Abstecher zu Grimal und kostete vom Gestank der rohen, fleischigen Häute und der Gerbbrühen, oder er imaginierte den versammelten Brodem von sechshunderttausend Parisern in der schwülen lastenden Hitze des Hochsommers."


Allgemein:

Einigen mag die Verfilmung bekannt sein. Auch ich habe mir den Film angesehen, nachdem ich das Buch gelesen hatte.

Jean-Baptiste Grenouille, um den es in diesem Buch geht, erblickte am 17. Juli 1738 in einer Pariser Kloake von Gerüchen das Licht der Welt.

Seine Mutter arbeitete hochschwanger auf dem Fischmarkt, gebar ihr fünftes Kind unter dem Schlachttisch, wohl wissend, dass es wie die Kinder zuvor tot oder halbtot enden würde oder von ihr dazu gemacht werden würde.

Doch das Leben hatte etwas anderes mit dem Neuankömmling auf dieser Welt vor.

Jean-Baptiste entwickelt einen außergewöhnlichen Geruchssinn, der ihn zeitlebens prägt und antreibt.

Ungeliebt wuchs er bei Madame Gaillard auf, einer emotionslosen, aber gnadenlos ordentlichen und gerechten Ziehmutter.

Später beginnt er eine Lehre bei einem Parfümeur und erlernt die Kunst der Parfümherstellung. Besessen von der Idee, das perfekte Parfum zu kreieren, das ihm absolute Macht verleiht, beginnt er, junge Frauen zu töten, um ihre Duftessenzen zu extrahieren.

Das perfekte Parfum verschafft ihm gottgleiche Verehrung, doch innerlich bleibt er leer und unfähig zu lieben.

Und so trifft er eine Entscheidung.



Ich habe es gelesen:

Ich habe es zweimal gelesen und würde es glatt ein drittes Mal tun.

Allein wie man auf solch eine Idee kommt, also die Geschichte per se, finde ich schon als absolut lesenswert.

Und doch macht es auch Süßkinds Sprache aus, der man leichthin folgen kann und möchte.

Mich beeindruckt die Wortgewandtheit und die bildhafte Sprache. Sie wirkt und bleibt im Kopf hängen.

Es wird nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben, sondern aus der Personalen - Perspektive.

Diese Perspektive finde ich sehr gelungen, da sie einen größeren Überblick über das Geschehen gibt und ich mich trotzdem nah genug an Jean-Baptiste fühlen lässt.

Jean-Baptiste ist ein ungewöhnlicher und zugleich zutiefst verstörender Charakter, für den ich sogar teils Verständnis hatte.

Welch Start in das Leben und dann all die Bedingungen, unter denen er weiter aufwuchs. Ihm war es nicht gegegeben, Empathie zu entwickeln. Auffallend ist seine Bessessenheit. Er erhofft sich soviel durch das Erreichen seines Ziels.




11! Achtsam morden von Karsten Dusse


Ein Buch mit dem Titel "Achtsam morden" von  Karsten Dusse.
Foto: Privat















Originalausgabe von 2019


Zitat:

S. 119:

"Ich schlief traumlos, tief und glücklich. Nur einmal wurde ich wach, weil ein kleiner Mensch mit den Worten "Papa, ich will im großen Bett schlafen" mich dazu brachte, ihn ins Bett klettern und sich an mich kuscheln zu lassen. Als Dank dafür wurde ich am Sonntagmorgen durch einen Fußtritt ins Gesicht geweckt. Schuhgröße 22, barfuß. Emily wurde selber dadurch auch wach und schaute verschlafen durch das Zimmer. Als ihr Blick auf die Balkontür fiel und sie dahinter den See sah, machte sie große Augen, atmete tief ein und rief: "Papa, der See ist immer noch da!"

Es ist fantastisch, wenn Kinder einen klarmachen, dass die schönen Dinge, die uns umgeben, keine Selbstverständlichkeit sind, sondern Grund zur Freude.

Was waren Sorgen dagegen flüchtig. Ärger im Job? Ist morgen durch einen neuen Ärger im Job abgelöst. Der See bleibt. Der See wird sogar noch da sein, wenn der Job längst weg ist. Warum also sollte ein Mensch ernsthaft morgens aufwachen und sich Gedanken über einen beschissenen Job-Ärger machen, wenn er auf einen See gucken kann? Ich atmete also ebenfalls tief ein und guckte auf den See. Wieder so eine Übung aus dem Achtsamkeitsbuch, die funktionierte. Ich verdrängte damit erfolgreich den soeben aufgekommenen Gedanken, dass irgendjemand aus meinem Arbeitsumfeld, der lebend mit an den See gefahren war, heute zum ersten Mal in seinem Leben nicht wie jeden Morgen aufwachen würde."


Allgemein:

Jaaa, schon wieder eine Orientierung am Klappentext, doch ich möchte diese Bücherliste endlich online stellen (schreibe schließlich schon seit Wochen daran).

Es geht um die Hauptfigur Björn. Ein sehr erfolgreicher Anwalt, der nur selten zu Hause bei seiner Familie ist.

Seine Frau möchte diesen Zustand ändern und schenkt ihm ein Achtsamkeitstraining, damit er lernt "Work-Life-Balance-Mäßig" zu agieren.

Björn lernt tatsächlich einiges und setzt auch einiges in seinem Job um.

Vielleicht nur nicht im Sinne des Betrachters.

Ein Mandant, der ein Krimineller von der hartgesottenen Partie ist, wird kurzerhand erledigt - natürlich unter Berücksichtigung der Achtsamkeit.


Ich habe es gelesen:

Noch nicht. Werde ich aber. Und dann folgt auch an dieser Stelle ein persönlicher Text.



12 ! Tierevon Simon Beckett


Ein Buch mit dem Titel "Tiere" von Simon Beckett
Foto: Privat
















Originalausgabe von 1995


Zitat:

S. 61:

"Diese Sumpfhühner versaufen bloß ihr Stütze, hat meine Mama immer gesagt.

Die ersten Male bin ich vorbeigegangen und habe, wenn es vielversprechend aussah, an der nahen Bushaltstelle gewartet. ...

In dieser Nacht hatte ich schon eine Ewigkeit darauf gewartet, dass einer von den Vögeln mit dem Saufen aufhört und loszieht. Es wurde bereits dunkel, und ich war schon kurz davor nach Hause zu gehen, weil ich nicht wollte, dass mich irgendein Verrückter anmacht. Dann sah ich, wie sich eins von den Sumpfhühnern von den anderen verabschiedete. Als es in meine Richtung kam, konnte man an seinem Gang sehen, dass es total betrunken war. Es torkelte hin und her.

Ich dachte, ich lasse es vorbeigehen und folgte ihm dann. Ich wollte nicht, dass die anderen aufmerksam werden. Aber es blieb genau vor mir stehen und fragte: "Hast du ein bisschen Kleingeld für eine Tasse Tee?" Der Satz klang bei ihm wie ein einziges Wort, und ich dachte, na sicher, als ob du dir ein paar Teebeutel kaufen willst. ... Bis dahin war ich total nervös gewesen, aber als ich hörte, dass es seine Freunde für eine Flasche Whisky verrät, wurde ich ruhiger. Sie sind alle habgierig und egoistisch. Sie machen es einen leicht. Man könnte meinen, sie wählen sich selbst aus.

... Die Hälfte der Flasche hatte es in zehn Minuten weggekippt, und als es mit einem Mal vornüberfiel, war ich froh. Denn ich hatte mir schon ein bisschen Sorgen gemacht. Es sollte ja nicht alles austrinken. Ich wollte es nicht umbringen. Außerdem ist Whisky nicht gerade billig. ...

Ich war echt zufrieden. Nun waren vier Abteile besetzt. Noch zwei, und ich wäre voll ausgelastet."

Allgemein:

Der Protagonist lebt in dem leeren Pup seiner Eltern. Tagsüber übt er einen Job als Bürohilfe aus und verrichtet lediglich die einfachsten Arbeiten, wie Kopieren und Botengänge.

Immer wieder erzählt er von der Vergangenheit, als seine Eltern noch das Pup führten und sich irgendwann die Probleme auftaten.

Nigel lebt nicht nur einfach, er denkt auch sehr einfach.

Und so hat er beschlossen, die Abtrünnigen der Gesellschaft wie Tiere im Keller des Pups zu halten. Primär Prostituierte, Drogen- und Alkoholabhängige.

Warum er das macht, weiß er nicht.

Denn hauptsächlich interessiert er sich für Comics und Fernehen.

Eines Tages ergibt es sich, dass Cheryl und Karen, seine Kolleginnen aus dem Büro, ihn im Pup besuchen.

Er hat Angst, dass sie hinter sein Geheimnis kommen.


Ich habe es gelesen:

Auch dieses Buch habe ich vor vielen Jahren gelesen, und wie das so ist, erinnert man sich nicht immer an alle Details. Deshalb musste ich es teilweise noch einmal lesen.

Die Geschichte empfand ich auf eine Art irgendwie verstörend. An was lag das?

Nigel, um den es ja geht, merkt man schnell an, dass er etwas unterbelichtet ist - doch auf eine extrem bedrückende Art und Weise.

Er erzählt aus der Ich-Perspektive aus seiner Welt, als wäre sie das Maß aller Dinge, also gänzlich normal.

Das Normal ist seine kindlich, naive Sicht, die mir teils schon leid tat.

Doch, dann diese "Bähm" Gegenüberstehende!

In meiner Welt: Unnormal. Abartig. Frustrierend, Schaurige.

Simon Beckett´s Schreibweise lässt dich direkt bei dem Protagonisten sein. Näher geht nicht.

Ich fühlte die Figur und doch dachte ich immer wieder: "Fuck, wer bist du? Wie bist du so krank im Kopf geworden?"



13! Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith


Ein Buch mit dem Titel Der talentiere Mr. Ripley von Patricia Highsmith.
Foto: Privat

















Originalausgabe von 1955


Zitat:

S. 128:

"Wie geht es Skyppy?" fragte Tom munter, während er den Kühlschrank öffnete und einen Eiswürfelbehälter herausholte. Skyppy war ein streunender Hund, der Marge vor einigen Tagen zugelaufen war, eine häßliche schwarz-weiß gefleckte Promenadenmischung, die Marge wie eine alter Jungfer liebevoll füttert und hätschelte.

"Er ist weggelaufen. Ich hatte es nicht anders erwartet."

"Oh."

"Du siehst aus, als hättet ihr euch gut amüsidert", sagte Marge ein wenig wehmütig.

"Ja, das haben wir." Tom lächtelte. "Kann ich dir einen Drink anbieten?"

"Nein, Danke. Wann kommt Dickie wieder?"

"Tja..." Tom runzelt nachdenklich die Stirn. "Ich weiß es nicht genau. Er sagt, daß er sich dort oben eine Menge Ausstellungen anschauen will. Ich glaube, der Szenenwechsel tut ihm richtig gut." Tom schenkte sich eine großzügige Portion Gin ein und fügte Soda und eine Zitronenscheibe hinzu.

"Vermutlich ist er in einer Woche wieder da. Ach, apropos!" Er griff nach seinen Koffer und holte die Flasche Eau de Cologne heraus. Das Einwickelpapier des Ladens hatte er entfernt, weil es blutverschmiert gewesen war. "Dein Stradivari. Wir haben es in San Remo bekommen."


Allgemein:

Vermulich ist die Verfilmung mit Matt Damon 1999 (es gab noch andere davor) geläufiger, als das Buch.

Tom Ripley, ein junger Mann, wird beauftragt den Sohn des reichen Herrn Greenleaf zu finden und ihn nach Amerika zurückzuholen. Greenleaf gibt Tom eine Menge Geld dafür, vorab.

Tom genießt den plötzlichen Wohlstand in vollen Zügen.

Zwar findet er Richard, den Sohn, doch hält mit dem Entdecken hinterm Berg.

Er baut Vertrauen zu Richard und seiner Frau auf, bis er sogar bei ihnen wohnt.

Richard´s Vater, immer noch in Ungewissheit, entbindet Tom von seinem Suchauftrag und der Geldhahn wird zugedreht.

Und das bringt ihn dazu ganz ungeplante Wege zu gehen, die bis zu einem Mord führen.

Das Buch ist aus der dritten Person - Perspektive geschrieben.



Ich habe es gelesen:

Nein, ich befürchte, das Buch habe ich auch noch nicht gelesen und hole das ebenfalls nach.



14! Die Apothekerin von Ingrid Noll


Ein Buch, mit dem Titel "Die Apothekerin" von Ingrid Noll.
Foto: Privat


















Originalausgabe von 1994


Zitat:

S. 75:

"Haben Sie gut geschlafen?" fragte ich Frau Hirte am nächsten Morgen, denn ihr Gesicht hatte einen müde-verschlagenen Ausdruck angenommen.

Sie habe einen furchtbaren Alptraum gehabt, antwortete sie, vielleicht sei der Vollmond schuld.

"Was haben Sie denn geträumt?" frage ich beklommen.

"Im Traum habe ich einen Polizisten erschossen."

Bei der Vorstellung, daß die dürre Zimtziege mit einer Pistole auf einen Polizisten zielte, mußte ich lächeln. "Wir werden mal bei Freud nachlesen, was das zu bedeuten hat", schlug ich vor.

Aber sie fragte nur: "Haben Sie nie solche Träume?"

Allzu heftig schüttelte ich den Kopf.

... Im Gegensatz zu mir hatte Frau Hirte schon mehrmals in einer Klinik gelgen. Bereits vor ein paar Jahren war sie am Darm operiert worden; sie behauptet steif und fest, der Krebs sei damit endgültig besiegt. Der histologische Befund steht bei ihr allerdings noch aus, und ich denke, daß die Ärzte sie nicht belügen werden. Wenn man sie so sieht, knochig, blaß und appetitlos, dann scheint auch einem Laien die Prognose düster."


Allgemein:

Ein weiteres Buch, das aus der Sicht einer Frau geschrieben ist, die mordet. Es wird aus der Ich-Perspektive erzählt.

Die Protagonistin Hella Moormann ist Apothekerin und liegt in einer Heidelberger Frauenklinik und langweilt sich sehr.

Ihre Bettnachbarin Rosemarie Hirte wird von ihr als willkommene Zuhörerin auserkoren und so erzählt sie ihr von ihrem Leben. Von ihrer Kindheit, den Männer, den komischisten Situationen und tötlichen Entscheidungen, die sie getroffen hat.

Wie wird Frau Hirte auf ihre Geschichten reagieren?

Wenn sich Frau Moormann mit Frau Hirte unterhält oder die Szene in der gegenwärtlichen Klinik spielt, wird dieser Teil kursiv geschrieben.


Ich habe es gelesen:

Bis jetzt habe ich nur quer gelesen, um diese Zeilen für dieses Buch schreiben zu können.

Hella Moormann macht auf mich den Eindruck, dass sie viel erlebt hat und dadurch sehr geprägt ist. Sie scheint kein Blatt vor den Mund zu nehmen und weiß, was sie will oder vielleicht auch nicht?

Sie scheint sich mit zwei Männern eine Wohnung zu teilen. Ihr Mann und ihr Liebhaber? Das muss ich noch herausfinden.

Außerdem interessiert es mich natürlich sehr, wen sie wie umbringt.

Ich lasse es euch sicher wissen.

Das Buch wurde 1997 auch mit Katja Riemann verfilmt. Ich kann mich nur nicht erinnern, ob ich den tatsächlich geschaut habe. Doch, ich gehe davon aus, da ich mir deutsche Filme bevorzugt anschaue.



15! Der Todes dunkler Bruder von Jeff Lindsay


Ein Buch mit dem Titel "Des Todes dunkler Brunder" von Jeff Lindsay.
Foto: Privat
















Originalausgabe von 2004


Zitat:

S. 75:

"Aber einer meiner Charaktereigenschaften, die mir echte Rätsel aufgibt, ist meine Haltung gegenüber Kindern.

Ich mag sie.

Sie sind mir wichtig. Sie zählen.

Ich begreife es nicht, wirklich. Es würde mir ehrlich nicht das Geringste ausmachen, wenn jeder Mensch im Universum plötzlich den Geist aufgeben würde, abgesehen von mir und vielleicht Deborah. Andere Menschen sind mir unwichtiger als Gartenmöbel. Wie Psychiater es immer so nett formulieren, besitze ich keinen Sinn für die Realität des Anderen. Und dieses Wissen bedrückt mich nicht weiter.

Aber Kinder - Kinder sind etwas anderes.

Ich traf mich seit anderthalb Jahren mit Rita, und in dieser Zeit hatte ich langsam und behutsam Astor und Cody für mich eingenommen. Ich war in Ordnung. Ich würde ihnen nicht wehtun. ... Man konnte mir vertrauen.

Was für eine Ironie, ehrlich. Aber wahr."


Allgemein:

Ihr kennt vielleicht die Serie "Dexter". Ich habe sie selbstverständlich komplett angeschaut. Selbstredend auch die 9. (und vermutlich letzte) Staffel "New Blood".

Okay, wir sind aber beim Buch!

Dies ist der erste Teil von fünf.

Dexter Morgan ist der Protagonist und obwohl er als Blutanalysen-Spezialist bei der Polizei in Miami arbeitet, ist er zugleich ein Mörder.

Er hat sich ein höheres Ziel gesetzt: Die Welt zu einem besseren Ort zu machen, indem er sie von brutalen Mördern befreit, indem er ihnen das Leben nimmt.

Doch auf der Tribüne des Bösen taucht plötzlich ein zweiter Serienmörder auf, der dasselbe Ziel verfolgt.

Fordert der andere ihn heraus?


Ich habe es gelesen:

Liegt noch auf meinem SuB. Daher folgt mein expliziter Einblick zu einem späteren Zeitpunkt.



16! Die Wespenfabrik von Iain Banks



Ein Buch mit dem Titel "Die Wespenfabrik" von Iain Banks.
Foto: Privat

















Originalausgabe von 1984


Zitat:

S. 61:

"Meine größten Feinde sind Frauen und das Meer. Das sind die Dinge, die ich hasse. Frauen deshalb, weil sie schwach und dumm sind und im Schatten der Männer leben und im Vergleich zu ihnen nichts sind, und das Meer deshalb, weil es mich schon immer geärgert hat, indem es das zerstörte, was ich gebaut hatte, das wegspülte, was ich liegengelassen hatte, die Markierungen auslöschte, die ich angebracht hatte. Und ich bin auch ganz und gar nicht sicher, ob der Wind daran so völlig unschuldig ist."


Allgemein:

Der 16 jährige Francis lebt bei seinem Vater Nähe eines kleines Dorfes in Schottland.

Niemand weiß, dass er der Sohn ist und manche wissen gar nichts von seiner Existenz.

So, wie niemand weiß, dass er bereits drei Menschen ermordet hat, darunter seinen jüngeren Bruder Paul.

Francis lebt zwischen realer und Fantasiewelt. Inzwischen der Wildnis und seiner "Wespenfabrik".

Sein älterer Bruder Eric soll nun aus der geschlossenen Anstalt entlassen werden.


Ich habe es gelesen:

Aktuell bin ich auf S. 74 und ich bin jeden Tag versucht, es auf die Seite zu legen und es ehrlicherweise dabei zu belassen.

Mir ist es zu langatmig und der Satzbau entspricht mir geschmacklich nicht.

Es fällt mir manchmal schwer den Gedankengängen von Francis zu folgen.

Er scheint ein sehr verwirrter Junge zu sein und es ist bis dato nicht verständlich, warum er mordet.

Falls ich durchhalte, ergänze ich diesen Text.




Wie erwähnt, werde ich die Liste nach und nach erweitern. Ich habe noch ein paar weitere Bücher gefunden.


Habt ihr Bücher gelesen, die noch nicht auf dieser Liste stehen? Dann freue ich mich sehr über eure Rückmeldungen in den Kommentaren oder über den Schreibbutton oben rechts. (-:







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